Das Besenbinderhandwerk

Von den Anfängen der Kolonisation bis ungefähr zum Zweiten Weltkrieg wurden auf der Bönninghardt die Besen mit kniehohem Heiderkraut geschnitten, das hier früher reichlich wuchs. Doch es wurde wegen des fortschreitenden Ackerbaus immer mehr gerodet. Man fuhr schließlich mit LKW in entfernte Heidegebiete und schaffte von dort Heidematerial heran. Doch das unterblieb dann auch und die noch vereinzelt existierenden Besenbinder nahmen Birkenreiser. Dieses Material ähnelte dem Heidematerial und erfüllt denselben Zweck,

Besenbinden ist Winterarbeit. Wenn die Bäume keine Blätter mehr haben, werden die Birkenreiser geschnitten. Nur dann haben sie die feinen und weichen Zweige, die kehren ohne zu kratzen.

Eine detaillierte Bild- und Textbeschreibung des Besenbindens folgt nach der historischen Bilderserie. Scrollen Sie einfach durch.

Hier sehen Sie zunächst eine historische Bilderserie eines Besenbinders bei der Arbeit:

Hier nun das moderne Besenbinden auf der Bönninghardt

Birkenreiser sollten im Winter geschnitten werden, denn dann sie weich und kratzen nicht.

Rudi Kaenders demonstriert das Besenbinden in eindrucksvoller Weise! – Siehe Bilderserie unten!

Das notwendige Material wird bereit gelegt: für jeden Besen eine gute Handvoll Birkenreiser, ein starkes Seil, Draht, einen Besenstiel aus Haselnuss, Birke oder Eberesche und ein Beil.

Zu Beginn wird das Seil mit einem Ende an einen Pfosten befestigt.

Eine gute Handvoll Birkenreisig . . .

. . . wird mit dem anderen Ende des Seils befestigt.

Dann wird stramm gezogen . . .

. . . und unter Spannung das Seil um die Besenreiser aufgewickelt.

Die früher geschilderten Möglichkeiten, mit Weidentrieben die Besenreiser zusammen zu binden . . .

. . . erwiesen sich als Fehlversuche.

Mit Draht wird alles fest zusammen gebunden, das Seil entfernt.

Um einen gleichmäßigen Schnitt zu erhalten, gibt es mit dem Beil eine abschließende Behandlung.

Den Stiel anspitzen und in das Bündel rammen. Besen umdrehen . . .

. . . und mit dem oberen Stielende fest auf einen Stein klopfen.

. . . und fertig ist der Besen.

Ist der Besen nach einem Jahr kurz gefegt, wird es Zeit für einen neuen.

Noch irgendwelche Fragen ?