Besenbinder gibt es bereits seit langer Zeit. Wurden Besen in der Anfangszeit im bäuerlichen Alltag für den Eigenverbrauch gefertigt, entwickelte sich die Tätigkeit nach und nach zum Handwerksberuf. Als Rohstoffe wurden meist Birkenreisig, Ginster oder auch Heidekraut verwendet. Die Besen konnten als Stall- und Straßenbesen benutzt werden.
Auf der Bönninghardt entwickelte sich das Besenbinderhandwerk neben der bescheidenen Landwirtschaft, denn das auf der Bönninghardt reichlich vorhandene Heidekraut eignete sich hervorragend zum Fertigen der Besen. Da die ersten Siedler ohne Unterstützung durch Kirche oder Staat auf der kargen Heidelandschaft überleben mussten, fristeten Sie über Jahrzehnte ein ärmliches Leben. Durch Anfertigen von Besen für Tausch bzw. Verkauf erzielten sie ein bescheidenes Zubrot.
Die fertigen Besen wurden dann zumeist zu Fuß mit der Schubkarre den umliegenden Gehöften und Haushalten angeboten. Dabei betätigten sich die „hausierenden“ Händler gleichzeitig auch als Nachrichtentransporteure. Der letzte Besenbinder auf der Bönninghardt stellte erst zu Anfang der 1960er Jahre seine Tätigkeit ein. 2002 wurde den Besenbindern auf der Bönninghardt ein Denkmal gesetzt.